Wetter: Meist sonniger, aber eher kühler Ostersonntag

Heute sorgte eine Hochdruckbrücke für einen meist sonnigen Ostersonntag. In Nord und Mittelbünden hielt sich allerdings noch lange dichte Bewölkung.

Mit Tageshöchsttemperaturen von 12 bis 14 Grad war es in den östlichen Landesteilen noch kühl.

Es gab allerdings schon Ostersonntage, die deutlich wärmer waren. Wir werfen heute einen Blick auf die Temperaturverhältnisse an Ostersonntagen in den vergangenen Jahren.

Osterdaten können über einen Monat auseinanderliegen

Das frühste Datum eines Ostersonntages ist der 22. März, das späteste Datum der 25. April. Eine Aussage über die Tageshöchsttemperatur ist daher nur bedingt sinnvoll, da es klar ist, dass es an einem 25. April im Durchschnitt deutlich wärmer ist als an einem 22. März. Da aber die Ostertage bedeutende Feiertage im Jahresverlauf darstellen, ist ein Blick auf das Wetter trotzdem interessant. Wir beschränken uns in diesem Blog auf die Tageshöchsttemperatur an den Stationen Zürich, Basel, Bern, Genf und Lugano im Zeitraum 1901 bis 2022.


Höchstes Tagesmaximum [°C] (rote Zeile), mittleres Tagesmaximum [°C] (gelbe Zeile) und tiefstes Tagesmaximum [°C] (blaue Zeile) aller Ostersonntage zwischen 1901 und 2022 an den Stationen Zürich, Basel, Bern, Genf und Lugano. Weil der Ostersonntag zwischen dem 22. März und dem 25. April stattfinden kann, sind auch die Tageshöchsttemperaturen von Fall zu Fall stark unterschiedlich. So gab es in der Periode 1901-2022 in Zürich schon einen Ostersonntag (nämlich 1951), an welchem die Tageshöchsttemperatur nur knapp über den Gefrierpunkt stieg. Andererseits war es aber mit 25.0 Grad in Zürich an einem Ostersonntag schon frühsommerlich warm, nämlich im Jahr 1949. (MeteoSchweiz)

Ostersonntage können sowohl winterlich als auch sommerlich sein

Am grössten ist die Spannbreite in Zürich. Am Ostersonntag des Jahres 1951, welcher auf den 25. März fiel, zeigte das Thermometer maximal gerade einmal 0.2 Grad an. Damit wurde ein Eistag nur knapp verpasst. Zudem schneite es um die Mittagszeit in Zürich.

Ganz anders nur 2 Jahre früher. Am damaligen Ostersonntag – er fiel auf den 17. April – zeigte das Thermometer maximal 25.0 Grad an, was einem Sommertag gleichkommt. Noch wärmer war es mit 26.9 Grad in Basel und mit 25.9 Grad in Bern. Für die Gebiete der Deutschschweiz war dies der wärmste Ostersonntag im Zeitraum zwischen 1901 und 2022. Ein umfangreiches Hochdruckgebiet über Osteuropa sorgte zu jenem Zeitpunkt für sonnige und warme Ostern.

Auch auf der Alpensüdseite war es an einem Ostersonntag schon um 25 Grad warm, nämlich am 7. April 1912. An diesem Tag herrschte über dem Alpenraum eine hochdruckbestimmte Nordwestlage vor. Dabei stiess der Nordföhn bis nach Lugano vor und liess die Temperatur auf 25 Grad steigen.

Allerdings gab es auch in Lugano schon unfreundliche Ostersonntage, so im Jahr 2010. Der damalige Ostersonntag mit dem Datum vom 4. April brachte in Lugano eine Höchsttemperatur von bloss 6.1 Grad. Dabei kam es häufig zu Niederschlägen, wurde doch während 24 Stunden eine Niederschlagssumme von 22.0 mm aufgezeichnet.


Bodendruck [hPa] und Temperatur auf 850 hPa [° C] am 25. März 1951 um 12 UTC. An diesem Ostersonntag floss aus Nordwesten (blauer Pfeil) feuchte Polarluft zur Alpennordseite und liess in den östlichen Landesteilen die Schneefallgrenze in die Niederungen sinken. (www.wetterzentrale.de)

So oder ähnlich wie auf diesem Bild, welches gestern in Riezlern im vorarlbergischen Kleinwalsertal etwa 40 km östlich des St. Galler Rheintals aufgenommen wurde, muss es am 25. März 1951 in Zürich ausgesehen haben. (Meteoschweiz/App)

Bodendruck [hPa] und Temperatur auf 850 hPa [° C] am 17. April 1949 um 12 UTC. An diesem Ostersonntag bestimmte ein Hoch über Osteuropa das Wetter in der Schweiz. Ausserdem lag nördlich der Alpen eine sehr milde Luftmasse, herrschten doch auf 850 hPa (ca. 1500 Meter ü. M.) über 10 Grad, was die in den Niederungen gemessenen 25 Grad verständlich macht. (www.wetterzentrale.de)

Heutiger Ostersonntag: Meist sonnig, aber eher kühl

Eine Hochdruckbrücke, welche ein Hoch über Spanien mit dem Hoch über Skandinavien verband, sorgte in der Nacht auf heute vielerorts für eine Bewölkungsauflösung. Einzig in den Nord- und Mittelbünden hielt sich zum Teil bis um die Mittagszeit eine hartnäckige Wolkenschicht. Sie hatte eine Obergrenze von rund 2500 Metern. Darüber war es auch dort bereits heiter.

Im Weiteren kam es über der Alpennordseite an der Inversionsuntergrenze tagsüber zu einigen Wolkenfeldern, welche oft auch als „Ausbreitungen“ bezeichnet werden, da sie sich diese Wolken an der Inversionsuntergrenze ausbreiten. Heute war allerdings diese Bewölkung nur wenig dicht.

Einige flache Quellwolken konnten zudem im Südtessin beobachtet werden.

Insgesamt war aber doch die Sonne das dominierende Wetterelement. Die Tageshöchsttemperaturen stiegen heute in den Niederungen der Deutschschweiz auf 12 bis 15 Grad, was für einen sonnigen Tag als kühl bezeichnet werden darf.


Heute Vormittag lagen die Täler von Rheinbünden noch unter einer recht kompakten Wolkendecke, oberhalb von 2500 Meter war es aber bereits heiter. Im Laufe des Tages löste sich die Wolkendecke auf und die Sonne setzte sich in der Folge überall durch. (https://lenzerheide.roundshot.com/rothorn/#/.)

Tageshöchsttemperatur [°C] heute, den 9. April 2023, bis um 15 UTC. Mit 12 bis 15 Grad war es heute in den Niederungen der Deutschschweiz für sonnige Verhältnisse eher kühl. Deutlich mildere Temperaturen wurden im Zentralwallis mit bis 18 Grad und in den Niederungen der Alpensüdseite mit knapp 19 Grad festgestellt. (Meteoschweiz)

In Sils-Maria im Oberengadin präsentierte sich der heutige Ostersonntag von seiner sonnigen Seite.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Meist sonniger, aber eher kühler Ostersonntag – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: Meteomeldungen/App